Häufig gestellte Fragen – Non-24

Die nachfolgenden Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um die Schlaf-Wach-Rhythmusstörung Non-24 sollen Betroffenen und den Menschen in ihrem Umfeld helfen, die Krankheit besser zu verstehen.

Was ist Non-24?

Wie stellt man fest, ob man unter Non-24 leidet?

Wie erkennt der Körper Tag- und Nachtzeiten?

Was geschieht, wenn die innere Uhr aus dem Gleichgewicht kommt?

Warum leiden nicht alle völlig blinden Menschen unter Non-24?

Welche Symptome und Auswirkungen kann Non-24 mit sich bringen?

Warum wird Non-24 oft für eine Schlafkrankheit gehalten und nicht als Schlaf-Wach-Rhythmusstörung erkannt?

Auf welche Weise wird die Krankheit Non-24 wissenschaftlich näher erforscht?

Was ist Non-24, die zyklische Schlaf-Wach-Rhythmusstörung bei völlig blinden Menschen?

Non-24, auch Nicht-24-Stunden-Schlaf-Wach-Syndrom genannt, ist eine Schlaf-Wach-Rhythmusstörung, die chronisch ist und in Zyklen verläuft. Bei völlig Blinden Menschen tritt sie sehr häufig auf, da diese das Licht aus der Umgebung nicht aufnehmen können. Bei Personen, die unter dieser Erkrankung leiden, läuft die innere Uhr nicht synchron zum 24-Stunden-Tag der Erde: Der Schlaf-Wach-Rhythmus gerät aus dem Takt. Non-24 äußert sich vor allem in Form von Schlafproblemen während der Nacht und extremer Müdigkeit am Tag. Betroffene fühlen sich zumeist energielos und haben am Tag erhebliche Probleme, wach zu bleiben. Dies kann zu einer Reihe von Schwierigkeiten im beruflichen und sozialen Umfeld führen. Mehr Informationen finden Sie hier.

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Wie stellt man fest, ob man unter Non-24 leidet?

Bei der Diagnose von Non-24 können folgende Maßnahmen durchgeführt werden:
• Eine fundierte (Schlaf-) Anamnese durch einen Arzt
• Weitere optionale Methoden zur Objektivierung alternierender Schlafstörungen, wie z.B. spezifische Fragebögen und Aktimetrie

Der Arzt wird eine oder mehrere der genannten Methoden nutzen, um die Diagnose Non-24 zu sichern. Unter Umständen wird er auch noch weitere Tests veranlassen, um sicher zu gehen, dass es sich nicht um eine andere Art der Schlafstörung handelt.

Das Non-24 Serviceteam ist Ihnen gerne bei der Suche nach dem richtigen ärztlichen Ansprechpartner in Ihrer Nähe behilflich.

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Wie erkennt der Körper Tag- und Nachtzeiten?

Wie und wann der Körper müde wird, hängt von der inneren Uhr ab und davon, wie lange die letzte Schlafperiode zurückliegt. Die innere Uhr legt den Zeitpunkt für den Schlaf durch einen Rhythmus fest, der von einer kleinen Region im Gehirn gesteuert wird: dem suprachiasmatischen Kern (SCN). Normalerweise wird das Licht aus der Umgebung vom Auge aufgenommen, sendet ein Signal an das Gehirn und die Freisetzung des Hormons Cortisol wird ausgelöst. Cortisol ist dafür verantwortlich, wann man aufwacht, wann man Hunger entwickelt und nimmt darüber hinaus Einfluss auf viele weitere Körperfunktionen. Am Ende des Tages wird nach dem Rhythmus der inneren Uhr und des zirkadianen Rhythmus dann das Hormon Melatonin ausgeschüttet. Dieses Hormon steuert den Schlaf und sorgt dafür, dass man müde wird. Mehr Informationen finden Sie hier.

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Was geschieht, wenn die innere Uhr aus dem Gleichgewicht kommt?

Bei völlig blinden Menschen kann das Tageslicht seine Aufgabe als Zeitgeber nicht erfüllen: Es kann die innere Uhr also nicht täglich mit dem 24-Stunden-Tag „synchronisieren“. Es gibt auch noch andere Zeitgeber (wie zum Beispiel einen nicht strikt eingehaltenen Tag-Nacht-Rhythmus). Aber diese wirken wesentlich schwächer als der Zeitgeber Tageslicht. Das innere Tag-Nacht-Gefühl verschiebt sich demnach täglich weiter gegenüber dem Umgebungstag. Somit kommt es zeitweise zu Phasen, in denen es für völlig blinde Menschen mit Non-24 am Tag gefühlt Nacht ist und umgekehrt. Die zwei hauptsächlich bei diesem Krankheitsbild eine Rolle spielenden Hormone, Melatonin als „Schlafhormon“ und Cortisol als „Wachhormon“, werden zu den falschen Zeiten im Körper freigesetzt. Melatonin steuert den Schlaf und Cortisol das Aufwachen sowie das Hungergefühl. Sind die Rhythmen aus dem Takt geraten, kann das bedeuten, dass Betroffene mitten in der Nacht wach sind und ihr Körper tagsüber nach Schlaf verlangt. Erfahren Sie hier mehr über den Mechanismus der inneren Uhr.

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Warum leiden nicht alle völlig blinden Menschen unter Non-24?

Das Auge besitzt zwei Funktionen: Es ermöglicht uns zu sehen und es nimmt Licht aus der Umgebung auf. Das Tageslicht wird benötigt, um dem Gehirn die Tageszeit zu signalisieren. Bei sehenden Menschen wird durch die Aufnahme des Lichts und dessen Weiterleitung an das Gehirn die innere Uhr jeden Tag exakt auf 24,0 Stunden zurückgesetzt – ähnlich dem Stellen einer Uhr mit Zeigern. Auf diese Weise stellt der Körper sicher, dass sein natürlicher Rhythmus mit dem normalen Tag-Nacht-Zyklus übereinstimmt: Wir sind konzentriert am Tag und müde am Abend. Das Tageslicht ist der stärkste Zeitgeber für das Stellen der inneren Uhr. Daneben gibt es noch andere, schwächere Zeitgeber wie die konsequente Einhaltung von bestimmten Schlaf- oder Ruhezeiten oder das Stellen des Weckers am Morgen.
Es gibt völlig blinde Menschen, die sich an ihre Symptome gewöhnt haben und ihren Alltag den schwankenden Schlaf-Wach-Zeiten angepasst haben. Daneben kommt es in seltenen Fällen vor, dass das Tageslicht als Zeitgeber nicht benötigt wird, um die innere Uhr richtig zu stellen. Diese Personen suchen keinen Arzt auf und die Krankheit Non-24 bleibt bei ihnen sozusagen unentdeckt.
Non-24 kann theoretisch auch bei Menschen auftreten, die nicht blind sind. Diese Fälle sind jedoch extrem selten und es ist noch nicht ausreichend erforscht, wie hoch die tatsächliche Erkrankungsrate in der allgemeinen Bevölkerung ist.

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Welche Symptome und Auswirkungen kann Non-24 mit sich bringen?

Das häufigste Symptom sind Schlafstörungen: zum einen die Schwierigkeit, zu der gewünschten Zeit einschlafen zu können, zum anderen über eine längere Zeit durchschlafen zu können. Menschen, die unter Non-24 leiden, sind deshalb tagsüber oft extrem müde. Sind die Schlafrhythmen aus dem Gleichgewicht geraten, verschiebt sich die innere Uhr täglich mehr. Die Zeiten, zu denen die Betroffenen müde und wach sind, stehen irgendwann genau dem 24-Stunden-Tag entgegen.
Der verschobene Schlaf-Wach-Rhythmus kann somit tagsüber zu einer Reihe von Symptomen führen. Betroffene berichten über Konzentrationsschwierigkeiten und Energielosigkeit. Dies kann Probleme im Arbeitsleben, in der Familie und im Freundeskreis zur Folge haben. Daneben kann zu wenig Schlaf auf Dauer auch andere körperliche Funktionen beeinträchtigen.

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Warum wird Non-24 oft für eine Schlafkrankheit gehalten und nicht als Schlaf-Wach-Rhythmusstörung erkannt?

Viele Menschen versuchen zu Beginn der Krankheit, zwanghaft einen normalen Schlafrhythmus aufrechtzuerhalten. Trotz dieser regelmäßigen Schlafzeiten folgt der Körper aber seinem eigenen natürlichen Rhythmus und die Betroffenen erhalten nachts zu wenig Schlaf und verspüren tagsüber ein starkes Müdigkeitsgefühl. Wird das Schlafdefizit chronisch, können Symptome die Folge sein, die denen einer Depression gleichen.
Auch eine Aufmerksamkeits-/ Hyperaktivitätsstörung, ein chronisches Erschöpfungssyndrom oder ein komplexes Syndrom mit Muskelschmerzen (Fibromyalgie) und Begleiterscheinungen wie Schlafproblemen stellen mögliche Krankheiten dar, die bei Menschen, die eigentlich an Non-24 leiden, fehldiagnostiziert werden kann. Wird Non-24 zum Beispiel als Depression gedeutet, erhält der Betroffene entsprechende Medikamente. Nur lindert das nicht seine Beschwerden, die primär von der Schlaf-Wach-Rhythmusstörung ausgelöst werden.

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Auf welche Weise wird die Krankheit Non-24 wissenschaftliche näher erforscht?

Non-24 wird aktuell in verschiedenen klinischen Studien untersucht: wie die Krankheit genau entsteht, auf welche Weise die Schlaf- und Wachrhythmen beeinflusst werden und was im Körper passiert, wenn diese Rhythmen aus dem Gleichgewicht geraten.
Weitere Forschungsansätze haben die zahlreichen Auswirkungen im Fokus, die Non-24 auf das Leben der Betroffenen nimmt.
Diese Ansätze und die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen Ärzten, Betroffenen und auch deren sozialem Umfeld helfen, besser mit der Krankheit umzugehen und die Symptome besser unter Kontrolle zu bringen.

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